Übersetzt aus Okeanews
Envoyé Spécial hat am 21 Dezember 2012 eine Reportage mit dem Titel « Griechenland, der grosse Aussverkauf » von Alexia Kefalas und Michel Tardy über Privatisierungen in Griechenland ausgestrahlt (auf Youtube verfügbar).
Diese Reportage ist von Ungenauigkeiten und Halbwahrheiten durchsetzt und, schlimmer noch, einer der Intervieteilnehmer leugnet regelrecht die Rolle ab welche ihm in der Reportage zugeschrieben wird. Ergebnis ist ein Dokument das ein völlig verzerrtes Bild der gegenwärtig in Griechenland ablaufenden Privatisierunen zeichnet. Analyse des Beispiels das es zu vermeiden gilt :
2011 gründete Griechenland den ‘Hellenic Republic Asset Development Fund’, besser bekannt unter dem griechischen Namen (Kürzel) TAIPED. Der TAIPED ist für die Gesamtheit der gemäss der Bedingungen des Schuldentilgungsabkommens (Memorandum) in Griechenland durchgeführten Privatisierungen verantwortlich und alles was zu privatisieren ist wird auf seiner Webseite aufgeführt. Eine Tatsache die Alexia Kefalas sichtlich unbekannt ist.
Eine Reportage die den TAIPED nicht erwähnt und nichts von der Liste der zur Privatisierung anstehenden staatlichen Besitztümer weiss muss zwangsläufig grobe Fehler machen. Umso untentschuldbarer als die Webseite sowohl in griechischer als auch in englischer Sprache verfasst ist.
Griechenland wird in der Sendung (Envoyé Spécial) als Land präsentiert das « nicht davor zurückschreckt sich von seinen Reichtümern und seinem Erbe wie etwa seinen Inseln zu trennen. 47 davon stehen zum Verkauf oder zur Vermietung an. Dieser Liste werden mittlerweile Bergwerke, Häfen, Paläste hinzugefügt. Kurz und gut, ein grosser Ausverkauf der Begehrlichkeiten weckt ».
Aris Kalipolitis, Mitglied im Verwaltungsrat der TAIPD leugnet dass der griechische Staat die Absicht hat seine Inseln zum Verkauf anzubieten oder dass er dieses Amt einem Grundstücksmakler übertragen habe.
In einer Nachricht (email) vom 22 Dezember 2012 teilt er uns mit :
Die Betonung auf dem Begriff offiziell ist nicht die unsere sondern die von Alexia Kefalas. In der Reportage sehen wir ihn dabei eine Halbinsel mit dem Namen « Insel der Träume » zu präsentieren auf der verlassene touristische Gebäude zu sehen sind.
Wir haben mit Nikos Kontakt aufgenommen um mehr darüber zu erfahren und er leugnet kategorisch diese Behauptungen.
Vielmehr sagt er : - « Nein ich bin nicht beauftragt, wie könnte ich es sein da so etwas offiziell nicht zur Debatte steht ? Was sie mir da erzählen, so etwas wurde offiziell nie behauptet. Eines ist jedenfalls sicher, ich bin nicht beauftragt. Informiert, ja, beauftragt, nein. Wenn sie mit dem TAIPED offiziell Kontakt aufnehmen wird er ihnen sagen dass sie offiziell nichts dergleichen gehört haben. Es ist irrelevant ob Gerüchte in Umlauf gesetzt worden sind oder nicht. Natürlich kursiert so ein Gerücht, weil man es in die Welt gesetzt hat um die Reaktion der Leute zu testen, doch das hat nichts mit den offiziellen Erklärungen zut un. Der TAIPED wird ihnen sagen das ihm nichts bekannt ist was die Inseln im Besitz des Finanzministeriums anbelangt. Und was die Insel der Träume betrifft der TAIPED hat damit nichts zu tun ».
Hören sie die Audiofile an mit unserem Gespräch mit Nikos Lagonikos vom 10. Januar 2013 (auf griechisch) :
Die Konzession mit 35 jähriger Dauer eines Teils des Hafens von Piräus an die chinesische Firma Cosco beispielsweise hat 2008 stattgefunden. Die Privatisierung des übrigen Hafengebietes ist noch nicht weiter gediehen. Darüberhinaus wird in der Reportage behauptet das griechische Eisenbahnunternehmen OSE hätte bereits einen Abnehmer gefunden.
Ein Blick auf die Internetseite der TAIPED belehrt uns dass OSE zu den «Privatisierungen gehört welche auf lange Frist hin privatisiert werden ».
Damit nicht genug, Alexia Kefalas legt Interviewpartnern Worte in den Mund die da nicht sind. Es liegt nahe zu schliessen dass die Firma Upside TV, keinen Griechisch-Dolmetscher hat. Obwohl, Kapitän Wu, Vertreter der Firma COSCO in Griechenland spricht englisch. Macht man sich die Mühe darauf zu horchen was er sagt stellt man fest dass er zu keinem Zeitpunkt sagt die Absicht zu haben die Bahngesellschaft OSE erwerben zu wollen, stattdessen den Hafen mit dem Bahnnetz verbinden zu wollen, was ganz und gar nicht das Gleiche ist.
Ähnliche Verhältnisse bei dem Gold- und Kupferbergwerk in der Chalkidiki, von dem gegen Ende der Reportage die Rede ist. Es wurde 2003 verkauft (und nicht 2012) und zwar von der kanadischen TVX Gold an die griechische Hellas Gold mit Hilfe des griechischen Staates für einen Kaufpreis von 11 Millionen Euros (und nicht 2 Milliarden E). Anschliessend wurde ein Teil von Hellas Gold an European Goldfields verkauft die ihrerseits von Eldorado Gold aufgekauft wurde. Es handelt sich nicht um eine Privatisierung sondern um einen Verkauf einer privaten Firma an eine andere und das lange vor Einbruch der Krise.
Fernerhin ist dieser Verkauf zweifelsohne ein Skandal der Grössenordung 12 auf der Richterskala sowohl was den Verkauf des Bergwerks als auch die Auswirkungen des Projekts auf die Umwelt anbelangt sicher aber nicht im Sinne wie er in der Reportage beschrieben wird.
Schwere Zweifel lasten in der Tat auf dem Bürgermeister der Gemeinde Christos Pachtas, es ist jedoch fragwürdig dass Alexia Kefalas sich auf ein Gepräch mit einem «Verantwortlichen» von Eldorado Gold beruft um ihre Unterstellungen zu begründen sein Name und genaue Position jedoch im Dunkeln bleiben.
- In der Reportage wird nicht unterschieden zwischen einem Mietverhältnis, einem Kauf oder einer Konzession. So hat uns beispielsweise das Bürgermeisteramt von Eretria bestätigt dass die Insel der Träume nicht zum Kauf angeboten wird stattdessen jedoch in den kommenden Wochen eine Ausschreibung für eine Langzeitvermietung der touristischen Gebäube für einen Zeitraum von 25-30 Jahren für eine Jahresmiete von 100.000 Euro ansteht.
Die Aussage « wer zuerst kommt wird zuerst bedient » entbehrt selbstverständlich jeder Grundlage.
Hören sie die Aufzeichnung unserer Unterredung (auf griechisch) an :
- Die Reportage mogelt : hier werden beispielsweise Aufnahmen vom Athener Flughafen zugrundegelegt wenn von Privatisierung von Flughäfen die Rede ist wobei der Athener Flughafen nicht auf der TAIPED Liste vertreten ist während der Flughafen von Thessaloniki und weitere 10 lokale Flughäfen es sind. Die dritte Tafel welche die Zurverfügungstellung europäischer Fonds an Griechenland zur Restaurierung des Sommerpalastes des früheren Königshauses zum Inhalt hatte bezieht sich in Wirklichkeit auf das Anlegen von Anti-Waldbrand- Schneisen im öffentlichen Teil des Waldes und nicht innerhalb des Schlossparks.
Dabei fehlt der Stoff für sensationalistische Reportagen nicht, bleibt man allein bei der Realität von 2012-2013 : das Gesetz welches die Gründung des TAIPED ermöglichte ist ein Gesetz kolonialen Charakters, in krassem Gegensatz zu Dutzenden bestehenden Gesetzen und mehreren Artikeln der griechischen Verfassung. (Der Gesetzestext 3986/2012 liegt hier in griechisch vor).
Andererseits bereitet Griechenland die Privatisierung seiner wichtigsten Versorgungsunternehmen in Frisch- und Abwasser vor obwohl die internationalen Erfahrungen der letzten 20 Jahre in allen betroffenen Ländern verheehrend waren.
Ein weiteres Beispiel : die krummen Geschäfte die rund um bereits im Laufe der Verwirklichung befindliche Privatisierungen spriessen, etwa der OPAP (der griechischen Organisation von Fussballprognosen welche die staatliche Lotterie aufgekauft hat). Zur Erinnerung, der Preis der OPAP war zum Verkauf auf eine Milliarde Euro angesetzt worden während die öffentliche Firma dem Staat einen jährlichen Reingewinn von 500 Millionen Euro einbringt. Griechenland schickt sich somit an, und diesmal ist es wahr, die OPAP für den Gegenwert von zwei Jahresgewinnen zu verscherbeln, für die Bürger ein denkbar schlechtes Geschäft.
Siehe hier (Wie sie sehen wird hier der TAIPED zitiert)
Eine umfassende Recherche zur Privatisierung wurde vom Team der Bürgerjournalisten von radiobubble durchgeführt und ist hier verfügbar in griechischer Sprache. Demnächst auch auf englisch.
Anstatt sich um echte Probleme und Skandale zu kümmern hat Frau Kefalas es vorgezogen Phantasieinformationen und Fällen ohne jede Bedeutung zum Thema den Vorzug zu geben, anscheinend um France 2 etwas verkaufen zu können.
Skandale gibt es in Griechenland alle Tage. Es erfordert übrigens eine beträchtliche Arbeit um deren Richtigkeit zu überprüfen da Gerüchte zuhauf kursieren. Von Alexia Kefalas waren wir schon viele nebulöse und nicht überprüfte Geschichten gewohnt. Was wir jedoch hier vor uns haben ist regelrechte Hochstapelei und hat mehr mit Öffentlichkeitsarbeit zu tun als mit journalistischer Arbeit.
Dabei gibt es in Griechenland eine ganze Reihe französischsprachiger Journalisten Berufs- oder auch Amateur-Journalisten, die gegenwärtig und auch in der Zukunft bereit sind seriöse Reportagen zur Konsequenz der Krise und der Sparmassnahmen durchzuführen.
Okeanos und Theodora Oikonomides
Envoyé Spécial hat am 21 Dezember 2012 eine Reportage mit dem Titel « Griechenland, der grosse Aussverkauf » von Alexia Kefalas und Michel Tardy über Privatisierungen in Griechenland ausgestrahlt (auf Youtube verfügbar).
Diese Reportage ist von Ungenauigkeiten und Halbwahrheiten durchsetzt und, schlimmer noch, einer der Intervieteilnehmer leugnet regelrecht die Rolle ab welche ihm in der Reportage zugeschrieben wird. Ergebnis ist ein Dokument das ein völlig verzerrtes Bild der gegenwärtig in Griechenland ablaufenden Privatisierunen zeichnet. Analyse des Beispiels das es zu vermeiden gilt :
Keinerlei Erwähnung der TAIPED : ein dilettantischer Fehler (?)
2011 gründete Griechenland den ‘Hellenic Republic Asset Development Fund’, besser bekannt unter dem griechischen Namen (Kürzel) TAIPED. Der TAIPED ist für die Gesamtheit der gemäss der Bedingungen des Schuldentilgungsabkommens (Memorandum) in Griechenland durchgeführten Privatisierungen verantwortlich und alles was zu privatisieren ist wird auf seiner Webseite aufgeführt. Eine Tatsache die Alexia Kefalas sichtlich unbekannt ist.
Eine Reportage die den TAIPED nicht erwähnt und nichts von der Liste der zur Privatisierung anstehenden staatlichen Besitztümer weiss muss zwangsläufig grobe Fehler machen. Umso untentschuldbarer als die Webseite sowohl in griechischer als auch in englischer Sprache verfasst ist.
Griechenland wird in der Sendung (Envoyé Spécial) als Land präsentiert das « nicht davor zurückschreckt sich von seinen Reichtümern und seinem Erbe wie etwa seinen Inseln zu trennen. 47 davon stehen zum Verkauf oder zur Vermietung an. Dieser Liste werden mittlerweile Bergwerke, Häfen, Paläste hinzugefügt. Kurz und gut, ein grosser Ausverkauf der Begehrlichkeiten weckt ».
Aris Kalipolitis, Mitglied im Verwaltungsrat der TAIPD leugnet dass der griechische Staat die Absicht hat seine Inseln zum Verkauf anzubieten oder dass er dieses Amt einem Grundstücksmakler übertragen habe.
In einer Nachricht (email) vom 22 Dezember 2012 teilt er uns mit :
« Heutige Erklärung des Aussenministers : ‘Griechenland verkauft seine Inseln nicht‘. Ist es vorstellbar dass Griechenland den Verkauf seiner Inseln einem Grundstücksmakler anvertraut ?????? »
(Das genaue Zitat auf griechisch lautet: “Σήμερα έχει δηλώσεις του Υπ.Εξωτερικών: “Η Ελλάδα ΔΕΝ πουλάει τα νησιά της”. Είναι δυνατόν η Ελλάδα να έχει αναθέσει σε ένα μεσίτη να πουλάει νησιά της?????????”)
Doch wer ist dieser «Grundstücksmakler»?
Nikos Lagonikos, von A. Kefalas zu Beginn der Reportage begleitet, besitzt eine Reiseagentur auf der Insel Euböa. Erst wird er als Reiseleiter (mit Untertitel, zu Beginn der Reportage) vorgestellt dann von A. Kefalas als Grundstücksmakler bezeichnet (33’25) : ”Wir treffen erneut Nikos, unseren Grundstücksmakler. Der Staat hat ihn damit beauftragt seine Inseln zu verkaufen”.Die Betonung auf dem Begriff offiziell ist nicht die unsere sondern die von Alexia Kefalas. In der Reportage sehen wir ihn dabei eine Halbinsel mit dem Namen « Insel der Träume » zu präsentieren auf der verlassene touristische Gebäude zu sehen sind.
Wir haben mit Nikos Kontakt aufgenommen um mehr darüber zu erfahren und er leugnet kategorisch diese Behauptungen.
Vielmehr sagt er : - « Nein ich bin nicht beauftragt, wie könnte ich es sein da so etwas offiziell nicht zur Debatte steht ? Was sie mir da erzählen, so etwas wurde offiziell nie behauptet. Eines ist jedenfalls sicher, ich bin nicht beauftragt. Informiert, ja, beauftragt, nein. Wenn sie mit dem TAIPED offiziell Kontakt aufnehmen wird er ihnen sagen dass sie offiziell nichts dergleichen gehört haben. Es ist irrelevant ob Gerüchte in Umlauf gesetzt worden sind oder nicht. Natürlich kursiert so ein Gerücht, weil man es in die Welt gesetzt hat um die Reaktion der Leute zu testen, doch das hat nichts mit den offiziellen Erklärungen zut un. Der TAIPED wird ihnen sagen das ihm nichts bekannt ist was die Inseln im Besitz des Finanzministeriums anbelangt. Und was die Insel der Träume betrifft der TAIPED hat damit nichts zu tun ».
Hören sie die Audiofile an mit unserem Gespräch mit Nikos Lagonikos vom 10. Januar 2013 (auf griechisch) :
Kaufakte zwischen Privatleuten werden als Privatisierungen dargestellt
Die in der Reportage dargestellten Privatisierungen haben sei es bereits vor der Krise stattgefunden oder sind keine Privatisierungen sondern Geschäfte zwischen Privatfirmen.Die Konzession mit 35 jähriger Dauer eines Teils des Hafens von Piräus an die chinesische Firma Cosco beispielsweise hat 2008 stattgefunden. Die Privatisierung des übrigen Hafengebietes ist noch nicht weiter gediehen. Darüberhinaus wird in der Reportage behauptet das griechische Eisenbahnunternehmen OSE hätte bereits einen Abnehmer gefunden.
Ein Blick auf die Internetseite der TAIPED belehrt uns dass OSE zu den «Privatisierungen gehört welche auf lange Frist hin privatisiert werden ».
Damit nicht genug, Alexia Kefalas legt Interviewpartnern Worte in den Mund die da nicht sind. Es liegt nahe zu schliessen dass die Firma Upside TV, keinen Griechisch-Dolmetscher hat. Obwohl, Kapitän Wu, Vertreter der Firma COSCO in Griechenland spricht englisch. Macht man sich die Mühe darauf zu horchen was er sagt stellt man fest dass er zu keinem Zeitpunkt sagt die Absicht zu haben die Bahngesellschaft OSE erwerben zu wollen, stattdessen den Hafen mit dem Bahnnetz verbinden zu wollen, was ganz und gar nicht das Gleiche ist.
Ähnliche Verhältnisse bei dem Gold- und Kupferbergwerk in der Chalkidiki, von dem gegen Ende der Reportage die Rede ist. Es wurde 2003 verkauft (und nicht 2012) und zwar von der kanadischen TVX Gold an die griechische Hellas Gold mit Hilfe des griechischen Staates für einen Kaufpreis von 11 Millionen Euros (und nicht 2 Milliarden E). Anschliessend wurde ein Teil von Hellas Gold an European Goldfields verkauft die ihrerseits von Eldorado Gold aufgekauft wurde. Es handelt sich nicht um eine Privatisierung sondern um einen Verkauf einer privaten Firma an eine andere und das lange vor Einbruch der Krise.
Fernerhin ist dieser Verkauf zweifelsohne ein Skandal der Grössenordung 12 auf der Richterskala sowohl was den Verkauf des Bergwerks als auch die Auswirkungen des Projekts auf die Umwelt anbelangt sicher aber nicht im Sinne wie er in der Reportage beschrieben wird.
Schwere Zweifel lasten in der Tat auf dem Bürgermeister der Gemeinde Christos Pachtas, es ist jedoch fragwürdig dass Alexia Kefalas sich auf ein Gepräch mit einem «Verantwortlichen» von Eldorado Gold beruft um ihre Unterstellungen zu begründen sein Name und genaue Position jedoch im Dunkeln bleiben.
Eine Reportage jeden Journalismus unwürdig
Die Reportage erlaubt sich Praktiken die eines Journalisten der etwas auf sich hält unwürdig sind :- In der Reportage wird nicht unterschieden zwischen einem Mietverhältnis, einem Kauf oder einer Konzession. So hat uns beispielsweise das Bürgermeisteramt von Eretria bestätigt dass die Insel der Träume nicht zum Kauf angeboten wird stattdessen jedoch in den kommenden Wochen eine Ausschreibung für eine Langzeitvermietung der touristischen Gebäube für einen Zeitraum von 25-30 Jahren für eine Jahresmiete von 100.000 Euro ansteht.
Die Aussage « wer zuerst kommt wird zuerst bedient » entbehrt selbstverständlich jeder Grundlage.
Hören sie die Aufzeichnung unserer Unterredung (auf griechisch) an :
Schlussfolgerung : regelrechte Hochstapelei
Was sich als Reportage zur Privatisierung und den grossen Ausverkauf Griechenlands ausgibt erwähnt zu keinem Zeitpunkt das Privatisierungsprogramm welches von der Krise bestimmt ist und verwertet eine Vielzahl falscher Informationen. Wir haben in diesem Artikel die offensichtlichsten Ungenauigkeiten hervorgehoben, viele andere haben wir dem Leser erspart.Dabei fehlt der Stoff für sensationalistische Reportagen nicht, bleibt man allein bei der Realität von 2012-2013 : das Gesetz welches die Gründung des TAIPED ermöglichte ist ein Gesetz kolonialen Charakters, in krassem Gegensatz zu Dutzenden bestehenden Gesetzen und mehreren Artikeln der griechischen Verfassung. (Der Gesetzestext 3986/2012 liegt hier in griechisch vor).
Andererseits bereitet Griechenland die Privatisierung seiner wichtigsten Versorgungsunternehmen in Frisch- und Abwasser vor obwohl die internationalen Erfahrungen der letzten 20 Jahre in allen betroffenen Ländern verheehrend waren.
Ein weiteres Beispiel : die krummen Geschäfte die rund um bereits im Laufe der Verwirklichung befindliche Privatisierungen spriessen, etwa der OPAP (der griechischen Organisation von Fussballprognosen welche die staatliche Lotterie aufgekauft hat). Zur Erinnerung, der Preis der OPAP war zum Verkauf auf eine Milliarde Euro angesetzt worden während die öffentliche Firma dem Staat einen jährlichen Reingewinn von 500 Millionen Euro einbringt. Griechenland schickt sich somit an, und diesmal ist es wahr, die OPAP für den Gegenwert von zwei Jahresgewinnen zu verscherbeln, für die Bürger ein denkbar schlechtes Geschäft.
Siehe hier (Wie sie sehen wird hier der TAIPED zitiert)
Eine umfassende Recherche zur Privatisierung wurde vom Team der Bürgerjournalisten von radiobubble durchgeführt und ist hier verfügbar in griechischer Sprache. Demnächst auch auf englisch.
Anstatt sich um echte Probleme und Skandale zu kümmern hat Frau Kefalas es vorgezogen Phantasieinformationen und Fällen ohne jede Bedeutung zum Thema den Vorzug zu geben, anscheinend um France 2 etwas verkaufen zu können.
Skandale gibt es in Griechenland alle Tage. Es erfordert übrigens eine beträchtliche Arbeit um deren Richtigkeit zu überprüfen da Gerüchte zuhauf kursieren. Von Alexia Kefalas waren wir schon viele nebulöse und nicht überprüfte Geschichten gewohnt. Was wir jedoch hier vor uns haben ist regelrechte Hochstapelei und hat mehr mit Öffentlichkeitsarbeit zu tun als mit journalistischer Arbeit.
Dabei gibt es in Griechenland eine ganze Reihe französischsprachiger Journalisten Berufs- oder auch Amateur-Journalisten, die gegenwärtig und auch in der Zukunft bereit sind seriöse Reportagen zur Konsequenz der Krise und der Sparmassnahmen durchzuführen.
Okeanos und Theodora Oikonomides
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